Das Leben als Erzählung. Zur Problematik biographischen Schreibens am Beispiel der spanischen Humanistin Luisa Sigea (1522–1560)

Susanne Thiemann

„Hier liegt Sigea. Das genügt. Wer das Übrige nicht weiß, ist ein Barbar und pflegt nicht die schönen Künste.“[1] In diesem Epitaph, das André Resende, eine der bedeutendsten Figuren des portugiesischen Humanismus, anlässlich des Todes Luisa Sigeas verfasste, wird deutlich, welchen Bekanntheitsgrad die Sprachgelehrte und Dichterin an ihrem Lebensende erreicht hatte. Der europaweite Ruhm gründete vor allem auf einem Brief, den die puella docta im Jahre 1546 an Papst Paul III. in den fünf Bibelsprachen Latein, Griechisch, Hebräisch, Syrisch und Arabisch gesandt hatte, sowie auf einer elegischen Schilderung des portugiesischen Königssitzes in Sintra, die 1566 in Paris gedruckt wurde. Heutzutage müssen wir meist zugeben, dass wir zu den Barbaren gehören, die kaum etwas über Luisa Sigea wissen, und dies trifft vor allem auf die Biographie der spanischen Humanistin zu.[2] Dessen ungeachtet kursiert in der Forschungsliteratur eine kohärente Erzählung, die die Verfasserin eines philosophischen Dialogs über die Frage nach der wahren Glückseligkeit zum gescheiterten Wunderkind stilisiert.[3] Aus Sicht einer kritisch-reflexiv arbeitenden historischen Frauen- und Geschlechterforschung kann das Ziel eines biographischen Abrisses jedoch[4] nicht darin bestehen, das überlieferte Wissen und Quellenmaterial positivistisch aufzulisten – und sei es zum Lobe der Biographierten.[5] Es soll vielmehr anhand eines der ausführlichsten biographischen Versuche – Louis Bourdons Tentative de Biographie Critique de Luisa Sigea – der narrative Charakter biographischen Schreibens aufgezeigt werden. Meine eigene Lebenserzählung basiert daher im wesentlichen auf Bourdons Arbeit, die ich ergänze, kommentiere und auf ihren Erzählcharakter hin kritisch beleuchte. Grundlage hierfür bilden Überlegungen und Begrifflichkeiten der von Gérard Genette entwickelten Narratologie.

Abb. 1: Luisa Sigea
Abb. 1: Luisa Sigea

Bourdons Erzählung der Autorfigur[6] Luisa Sigea beginnt patrilinear, d.h. mit deren Vater:[7] Diego Sigeo stammte aus Frankreich[8] und hatte, wie er selbst in seiner Relacion sumaria del comienzo y suceso de las guerras civiles que llamaron las Comunidades de Castilla berichtet,[9] Latein, Griechisch und Hebräisch an der Universität von Alcalá studiert. Nach dem Studium heiratete Sigeo in Toledo D. Francisca de Velasco, von der wir aus den wenigen überlieferten Dokumenten nur erfahren, dass sie aus einer adeligen Familie in Tarancón stammte,[10] einem Ort, der sich ungefähr auf halber Wegstrecke von Madrid nach Cuenca befindet, und der zu dem Teil Neukastiliens gehörte, der früher „Königreich von Toledo“[11] genannt wurde. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor: Diego, Antonio, Ángela und Luisa. Da die Familie ohne größere finanzielle Ressourcen war, arbeitete der Vater als Sprachen- und Hauslehrer für die legendäre María Pacheco. Die hochgebildete Schwester des spanischen Dichters und Botschafters in Italien Diego Hurtado de Mendoza ist vor allem durch ihre Rolle, die sie bei den Kommunardenaufständen (1516/1517) spielte, in die spanische Geschichte eingegangen.[12] Als ihr Mann Juan de Padilla, Anführer der Aufständischen und Gouverneur von Toledo, 1521 hingerichtet wurde, übernahm María Pacheco die Führung, und die Stadt hielt einen weiteren Monat der Belagerung durch die königlichen Truppen stand.[13] Als der Aufstand schließlich endgültig scheiterte, floh María Pacheco im Februar 1522 zusammen mit Diego Sigeo und weiteren Vertrauten über die Grenze nach Portugal. Da Sigeo weitere neun Jahre im Dienst María Pachecos und damit in Portugal verblieb, bezieht Bourdon aus diesem Datum eines seiner wesentlichen Argumente für seine These, dass Luisa Sigeas nicht, wie viele Berichte behaupten, erst 1524 oder 1530, sondern bereits 1522 und zwar in Tarancón geboren sein muss,[14] wohin die allein zurückgebliebene Mutter, wie Bourdon es ausdrückt, „sich zurückziehen mußte“ („dut s’y retirer)“.[15] Nach Bourdons Theorie wuchs Luisa also zusammen mit ihren zwei Brüdern Diego und Antonio sowie ihrer Schwester Ángela bei der Mutter auf und lernte, wie sie selbst in einem Widmungsbrief an die Infantin D. Maria schrieb, „von der Wiege an“ die klassischen Sprachen (Abb. 3).[16] Demnach wurde Luisa in ihren ersten Lebensjahren nicht wie für Humanistentöchter üblich, von ihrem eigenen Vater, sondern von anderen Lehrern unterrichtet.[17]

In Portugal erlangte Diego Sigeo, wie er selbst berichtet, auf seinen Reisen als Begleiter María Pachecos von Hof zu Hof einen solch guten Ruf, dass er von verschiedenen Fürsten als Lehrer angefordert wurde.[18] Im Jahr 1530 habe ihn dann D. María Pacheco, die ein Jahr später nach langer Krankheit verstarb, gedrängt, das Angebot des Herzogs von Braga D. Jaime anzunehmen, in Villa Viçosa dessen Söhne zu unterrichten. Als D. Jaime 1532 starb, habe der älteste Sohn D. Teodósio, der Kenntnisse in Latein, Griechisch und Hebräisch besessen haben soll, die Rolle des Arbeitgebers übernommen und Sigeo 17 Jahre in seinen Diensten behalten.[19] Zu einem bisher unbekannten Zeitpunkt ließ der Vater die Familie nachkommen[20] und kümmerte sich vor allem um die Ausbildung seiner Töchter: Beide erhielten Unterricht in Latein, Griechisch und in der Musik; Luisa zudem in Hebräisch, Syrisch und Arabisch.[21]

Abb. 2: Kapelle des Palácio Nacional de Sintra
Abb. 2: Kapelle des Palácio Nacional de Sintra

Im Jahr 1540 scheint Luisa Sigea ihren ersten, nicht überlieferten Brief an Papst Paul III. verfasst und einem Humanisten namens Britonius mit auf den Weg nach Rom gegeben zu haben.[22] Ein weiterer nicht überlieferter Brief Sigeas – diesmal an einen Gelehrten aus Toledo – lässt sich aufgrund des Antwortschreibens auf das Jahr 1542 datieren, da dessen Verfasser auf Sigeas Eintritt am portugiesischen Königshof Bezug nimmt.[23] Dieses Datum für den Eintritt in den Palast de la Ribeira lässt sich durch Gehaltslisten („livros de moradia“) belegen, die Luisa Sigea ab 1543 als Kammerfrau („moça da câmara“) am Hof der Königin Catarina aufführen.[24] 1546 sendet Sigea ihren berühmten Brief in fünf Sprachen an Papst Paul III., dem sie das der Infantin D. Maria gewidmete Gedicht Syntra beifügt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Luisa erst zu diesem Zeitpunkt und aufgrund dieses Gedichts als dama latina[25] an den Hof der Infantin D. Maria gerufen wurde.[26] (Abb. 4) Luisa und ihre komponierende und musizierende Schwester Ángela[27] traten damit dem berühmten Humanisten- und Künstlerkreis um die aus politischen Gründen unverheiratet bleibende Infantin (Abb. 5) bei, dem neben der Sprachgelehrten Joana Vaz, die einen Brief auf Latein, Griechisch und Hebräisch an den Papst gesendet haben soll, auch Paula Vicente, Tochter des berühmten Komödiendichters und Begründers des portugiesischen Theaters, Gil Vicente, und Públia Hortênsia de Castro angehörte.[28]

In der Bibliothek der Infantin verfasste Sigea ihr Duarum virginum colloquium de vita aulica et privata, das sie 1552 als Buchhandschrift veröffentlichte (Abb. 7): ein moralphilosophischer Dialog gespickt mit zahlreichen lateinischen, griechischen und hebräischen Zitaten, in dem zwei unverheiratete Frauen, über die Frage nach der vita beata, der wahren Glückseligkeit, debattieren.[29] (Abb. 8) Im September des gleichen Jahres heiratete Sigea den adeligen, aber wohl mittellosen Franciso de Cuevas aus Burgos.[30] Aus einem Brief Sigeas an Giovanni Francesco Canobio, datiert auf Burgos, Oktober 1555, geht hervor, dass Sigea sich drei Jahre später mit ihrem Gatten auf dessen Landsitz im spanischen Burgos zurückzog und damit selbst versuchte, das von ihrer Gesprächsfigur Blesilla propagierte Ideal des Lebens in der Einsamkeit, d.h. außerhalb der Versuchungen und Intrigen des Hofes zu vollziehen. Allerdings scheint die für solch einen Aufenthalt im otium notwendige Pension ausgeblieben zu sein: In einem undatierten Brief an ihren Schwager Alonso de Cuevas beschwerte sich die Gelehrte darüber, dass die nach 13 Jahren Dienst am Hof zu erwartende Besoldung auf sich warten ließ.

Abb. 3: Widmungsbrief
Abb. 3: Widmungsbrief

Bourdon und dem Mythos des gescheiterten Wunderkindes gemäß, versuchte Sigea nun jahrelang vergeblich, wieder eine feste Stellung am Hofe zu finden. In einigen Arbeiten aus dem Bereich der Frauenforschung wird hier oft vorschnell die prinzipielle Unmöglichkeit weiblicher professioneller Gelehrsamkeit im 16. Jahrhundert beschworen.[31] Dies ist unbedingt zu differenzieren, denn Sigea erhielt sehr wohl ein ihren Fähigkeiten entsprechendes Stellenangebot: 1557 lernte die Königinwitwe Maria von Ungarn, Schwester der Königin D. Leonor und somit Tante der Infantin D. Maria, Sigea auf einer Reise nach Spanien kennen und bot ihr sogleich an, zusammen mit ihrem Ehemann an ihren Hof nach Valladolid zu kommen. Allerdings wurde dieser Dienstantritt dreimal verhindert: Zuerst konnte die Infantin, durch die sich Sigea offiziell der neuen Mäzenin übergeben lassen wollte, nicht wie abgesprochen nach Spanien kommen, bei der zweiten Einladung war Francisco de Cuevas auf Reisen, und bei der dritten Aufforderung, nach Valladolid zu kommen, konnte Sigea wegen Übelkeitsattacken, verursacht durch eine Schwangerschaft, sich nicht auf Reisen begeben.[32] Anfang August des Jahres 1557 gebar Sigea eine Tochter, die am 25. desselben Monats in Burgos auf den Namen Juana getauft wurde (Abb. 9).[33] Anscheinend begab sich die junge Familie sofort nach der Geburt auf die Reise und trat die neue Stelle an: Luisa als dama latina und Francisco als Sekretär.[34] Leider währte diese Stelle, auf der Sigea sich der Erziehung der jungen Hofdamen widmete,[35] nur zwei Monate, denn am 18. Oktober 1558 verstarb die neue Schutzherrin.

Aus einem auf Valladolid 1559 datierten Brief an Felipe II geht hervor, dass die Königinwitwe dem Paar zwar eine für die kurze Zeit des Dienstes beträchliche, jedoch für eine ehrenvolle Rückkehr nach Burgos vollkommen unzureichende Pension hinterlassen hatte.[36] Dieser Bittbrief enthält ein curriculum vitae und stellt daher eine wichtige Quelle zur Rekonstruktion der Autorfigur Luisa Sigea dar.

„Nachdem ich von meiner Heimat her Toletanerin bin, aufgewachsen bei den Lusitanern, abstammend von den Franzosen, bin ich von meinem Vater und anderen Lehrern in der lateinischen Sprache, in der griechischen, der hebräischen, chaldäischen und arabischen recht gut ausgebildet worden; und so bin ich zum Hof der lusitanischen Könige gütigerweise zugelassen worden und habe gegenüber der allerhöchsten Infantin Maria die Gaben des Lehrers nicht ohne Glück genutzt. Ich heiratete einen Bürger von Burgos von nicht schlechtem Los, einen Mann von edler Herkunft, der mich in seine Heimat mitnahm. Dort sah mich die Königin Ungarns, die Stiefmutter Deiner Majestät, durch irgendeinen Zufall und sprach mich wohlwollend an – dies war ihre Neigung zu allen Gelehrten – und nahm mich und meinen Mann in ihr Gefolge auf. Sie nahm seinen Dienst als Sekretär in Anspruch, mich aber in die Studiengruppe edler Damen, solange sie lebte. Nun aber, da sie verstorben ist, hat sie mir zwar eine nicht geringe und entsprechend der Zeit, die ich ihr diente, nicht zu verachtende Summe zurückgelassen, nicht jedoch eine solche, dass ich durch sie ohne Probleme in meine Heimat und ohne Scham in den Schoß der heimischen Landen zurückkehren könnte.“[37]

Abb. 4: Gedicht
Abb. 4: Gedicht

Dieser Brief ist – davon abgesehen, dass er eine Selbstdarstellung der Humanistin enthält, – auch dahingehend interessant, als er zeigt, dass an den Höfen sehr wohl ein Berufsfeld für gelehrte Frauen existierte, da gemäß der Anstandsregeln und konform mit Luis Vives Erziehungstraktat Frauen von weiblichen Lehrern unterrichtet werden sollten.[38] Sigeas Appell an den neuen König, er möge wie die großen Könige aus anderen Zeiten den Künsten und Wissenschaften einen großen Wert beimessen, mündet dementsprechend nicht mit einer Bitte für sich selbst, sondern in die um eine Sekretärsstelle für ihren Mann. Hier addieren sich wohl die Kategorien ordo und gender, denn als aus dem niederen Adel stammende Frau hätte sie den „Herrscher über ein Weltreich, in dem die Sonne nicht untergeht“ wahrscheinlich nicht einmal in Hebräisch unterrichten dürfen. Dass der Brief unbeantwortet blieb, lässt sich in einen kausalen Zusammenhang mit dem allgemein bekannten Desinteresse Felipe II an humanistischer Gelehrsamkeit bringen: Statt Gelehrte sammelte der sehr religiöse König lieber Visionärinnen um sich.[39] Auch hier ist es also verkürzt, den Misserfolg Sigeas allein mit ihrem Geschlecht zu begründen.

Abb. 5: Infantin
Abb. 5: Infantin

Zu Beginn des Jahres 1560 begab sich Sigea nach Toledo, wo Felipe II auf die Ankunft der neuen Königin Isabelle de Valois wartete, und Sigea versuchte ihr Glück nun bei der zukünftigen Regentin.[40] Diese empfing Sigea, doch der erwartete Ruf an den Hof blieb aus.[41] Sogleich unternahm Sigea einen neuen Versuch: In einem Brief an Honorato Juan[42] drängte sie darauf, dass der Hauslehrer des kurz zuvor zum Kronprinzen ernannten D. Carlos sich bei dessen Vormund D. Garcia de Toledo für sie einsetzen solle. Hier ist eindeutig die Kategorie age im Spiel: Obwohl männlich und königlich erlaubte das jugendliche Alter eine weibliche Autorität.[43]

Über den weiteren Verlauf dieser Verhandlungen ist nichts bekannt. Anscheinend kehrte Sigea kurz darauf nach Burgos zurück, denn ein weiterer Brief an den Kardinal D. Francisco de Mendoza y Bobadilla ist auf diese Stadt datiert.[44] Ein weiterer, undatierter Brief an D. Juan de Avellaneda dient Bourdon nun dazu, seine Erzählung über das Leben Sigeas zu einem kohärenten Sinngefüge zusammenzufügen. In diesem Brief entschuldigt sich Sigea zunächst für ihr langes Schweigen und beklagt sich dann über ihre Erwerbslosigkeit, die mit der ständigen Beschäftigung mit studienfernen Dingen zur Bewältigung des Alltags einhergehe: „Otiosa sum, quamquam non mihi, rebus enim inutilibus distrahor. Vaco etiam si curis humanis distringor et ne horam mihi relinquo.“[45] Luisa Sigea klingt in diesem – von Bourdon/Sauvage auf Burgos, September 1560 datierten – Brief wie ein höchst verzweifelter Mensch kurz vor der Selbstaufgabe, so dass er in Bourdons Erzählung als dramatischer Höhepunkt und letztes Lebenszeichen der am 13. Oktober 1560 in Burgos vor Kummer gestorbenen Sigea fungieren kann.[46]

Gegen Ende seiner Vita (die mit dem Ende von Sigeas Leben einher geht) benutzt Bourdon zunehmend Wendungen mit interner Fokalisierung wie „Luisa Sigea continua à se forcer d’éspérer“, „elle commençait à redouter“, „elle s’imposa de dominer son angoisse“ etc.[47] Die Ebene der biographischen Fakten macht damit zunehmend einer narrativen Ebene Platz und der Biograph verwandelt sich zusehends in einen auktorialen Erzähler, der es sich sogar gestattet, die von ihm selbst geschaffene Autorfigur Luisa Sigea zu kritisieren. Sigea sei nicht nur Opfer der gesellschaftlichen Umstände in Bezug auf die unsichere Position der Humanisten und Gelehrten allgemein gewesen, sondern ihrer eigenen Naivität:

„Victime aussi, sans aucun doute, il faut bien l’avouer, de la naïve, mais, à la longue, irritante impertinence avec laquelle, tout en censurant sans ménagement la vie de cour et les courtisans, elle réclamait néanmoins, de la part des princes, une protection due, selon elle, au rang qu’elle avait conscience et se faisait gloire d’occuper dans le domaine des choses de l’esprit.“[48]

Abb. 6: Ángela
Abb. 6: Ángela

Daher endet Bourdons biographischer Versuch mit der Ermahnung an die von ihm selbst geschaffene Figur, sie hätte besser daran getan, den Rat ihres Lehrers aus Toledo zu befolgen und ihren Stolz gebeugt und ihre Augen mit der jungfräulichen Scham gesenkt, die ihr zustünde: „Peut-être eût-elle bien fait de méditer et de suivre ponctuellement les conseils du professeur de Tolède qui, lors de son entrée à la cour de Lisbonne, avait fait des voeux pour son succès. ‚Ces voeux que je forme, lui avait-il écrit, j’ai la conviction qu’ils seront pleinement exaucés […] pourvu que, plus riches sont les dons par lesquels la faveur divine t’a distinguée, et plus modeste soit ton attitude, pourvu encore que, inscrivant au crédit de sa générosité tout ce que tu es, tu t’habitues à abaisser non moins ta fierté que tes yeux avec la virginale pudeur qui te sied‘“.[49] Damit macht sich der französische Historiker des 20. Jahrhunderts unreflektiert zum Sprachrohr des Geschlechterdiskurses des 16. Jahrhundert.[50] Es sieht ganz so aus, als ob Bourdon das selbstbewusste Auftreten Luisa Sigeas als Gelehrte nicht mit seinen Rollenvorstellungen in Einklang bringen kann.

Damit weist Bourdons Biographie zwei Tendenzen auf: Einerseits ist sie geprägt durch eine kritische Diskussion der vorliegenden Dokumente, die Bourdons Arbeit zu einer unerlässlichen und seriösen Quelle für weitere Forschungen macht. Andererseits vermittelt sie eine gewisse Distanzlosigkeit gegenüber der beschriebenen Autorfigur und suggeriert eine intime Kenntnis von Biograph und Biographierter, die in Kontrast zur Bruchstückhaftigkeit der vorliegenden Fakten steht. Es liegt auf der Hand, dass die Biographik mit narrativen Strukturen arbeitet, aber es sollte präsent gehalten werden, dass es sich bei der narrativen Strukturierung historischer Fakten um eine Erzählung mit den der Gattung entsprechenden Elementen wie Anordnung, Reihenfolge, Perspektivierung etc. handelt. Zudem ist bekannt, dass der humanistische Brief weniger ein Zeugnis privaten Lebens darstellt, als vielmehr der öffentlichen Selbstinszenierung seiner Verfasser dient.[51]

Wir sollten daher nicht vergessen, dass die chronologische Anordnung der Briefe – der auch ich hier gefolgt bin – auf Bourdon selbst zurückgeht: Die wenigsten der überlieferten Briefe sind datiert. Bourdon datiert sie, indem er die darin geschilderten Details mit den wenigen referentialisierbaren historischen Fakten in einen kausalen bzw. temporalen Zusammenhang bringt. Dies ist für einen „biographischen Versuch“ natürlich legitim und in vielen Fällen auch überzeugend. Allerdings handelt es sich bei einigen Datierungen um Zirkelschlüsse: So begründet Bourdon z.B. seine These, dass Sigea 1542 an den portugiesischen Hof kam, mit ihrem Brief an den Schwager, in dem sie dreizehn Jahre Dienst am Hof erwähnt.[52] Dieser Brief ist jedoch nicht datiert und Bourdons Datierung auf 1555 beruht auf der Annahme, dass Sigea 1542 in den Hof eingetreten sei. Im Falle eines weiteren undatierten Briefes Sigeas, diesmal an einen „doctissimus Alvarus“ wird überdeutlich, dass Bourdons Erzählung der Vita Luisa Sigeas mit Vorsicht genossen werden muss: Der Brief endet mit einem Nachtrag auf kastilisch, in dem sich Sigea über ein „Plappermäulchen“ („chirlito“) namens Juanita beschwert, das ihre Konzentration störe und sie dazu veranlasse, den Brief mehrere Male erneut abzuschreiben:

„Señor: Si V.M. quiere un chirlito, que aqui tengo, que no le dexe hazer cosa buena a poder de parlar, yo se la embiaré, que me ha hecho borrar dos o tres veces este escrito, y és Juanita; por eso V.M. ponga a ella la culpa, y no a mi, que no la tengo sino en ser muy de V.M.“[53]

Abb. 7: Titelblatt Colloquium 1552
Abb. 7: Titelblatt Colloquium 1552

Es ist offensichtlich, dass es sich hier um Sigeas Tochter Juana handelt,[54] der Brief also frühestens von 1559 stammen kann. Bourdon/Sauvage lesen die Stelle dagegen im Zusammenhang mit einem weiteren undatierten Brief, in dem im letzten Satz von einem griechisch sprechenden Papageien die Rede ist[55] und glauben daher, Sigea habe sich durch einen Vogel gestört gefühlt, den sie dann dem Adressaten geschickt habe. Aufgrund dieser Deutung datieren sie beide Briefe auf „Lissabon 1552“. Datieren wir die beiden beschwingt klingenden Briefe aber auf 1559 (die Tochter wäre dann zwei Jahre alt), so bekommt die tragische Erzählung Risse. Und betrachten wir den Brief an Juan de Avellaneda genauer, so geht daraus hervor, dass die Verfasserin ihr depressive Krise bereits überwunden hatte, denn sonst hätte sie den Brief nicht derart kunstvoll schreiben können.[56] Ob Luisa Sigea daher tatsächlich an Kummer gestorben ist – wenn das denn möglich ist –, sich das Leben genommen hat, oder ob sie im Kindbett zu Tode kam – was immerhin die häufigste Todesursache von Frauen im 16. Jahrhundert darstellt –, lässt sich durch die Briefe nicht eindeutig belegen.

Es ist sicherlich unverzichtbar, die spezifischen Lebensumstände und damit eben auch Zugang zu Wissensfeldern und -institutionen, besonders von schreibenden Frauen der Frühen Neuzeit herauszuarbeiten, um deren Texte ihrer spezifischen Verfasstheit erfassen zu können. Doch sollte vorsichtig damit umgegangen werden, deren nachweisbare und (für die Textanalyse) relevante Biographeme zu einer abgeschlossenen Erzählung zu verdichten, zumal diese, wie bekannt, oft das Forschungsinteresse an den überlieferten literarischen Texten verdrängt.

Am Beispiel von Bourdons ansonsten historisch gut recherchierter Arbeit wird deutlich, wie Geschlechtsidentitäten durch das Fortschreiben von Historiographie und Literaturwissenschaft ständig neu konstruiert bzw. festgeschrieben werden. Wenn eine der zentralen Fragen der gender studies auf die Konstruktion von Geschlecht abhebt, dann muss sie dies zunächst vornehmlich an die zur Analyse von Primärtexte herangezogene Forschungsliteratur und damit auch an die jeweilige Biographik stellen.

Anmerkungen

[1]: [HÆIC SITA SYGÆA EST.SATIS HOC./QVI CÆTERA NESCIT,/BARBARVS EST, ARTEIS NEC/COLIT ILLE BONAS.] Resende 1561, hier zit. nach der Faksimile-Ausgabe Resende 1981.

[2]: Es sei an dieser Stelle ausdrücklich darauf verwiesen, dass es sich bei der spanischen Gelehrten nicht um die Verfasserin der berühmten erotischen Satire gleichen Namens handelt, die einen Teil ihres Reizes aus dem Maskeradespiel der fiktiven weiblichen Autorschaft bezieht und über die zuhauf Informationen im Internet und in Bibliothekskatalogen zu finden ist.

[3]: Für einen ausführlichen Abriss der Rezeptionsgeschichte vgl. meine in Kürze bei Wallstein in der Reihe Ergebnisse der Frauen- und Geschlechterforschung erscheinende Dissertation Thiemann 2006.

[4]: Es handelt sich um das an einigen Stellen gekürzte und an anderen Stellen ergänzte Biographie-Kapitel in Thiemann 2006.

[5]: Als Beispiel und für weiteres Quellenmaterial sei hier der von Raúl Amorés, Bürgermeister der Geburtstadt Luisa Sigeas, im Internet veröffentlichte Artikel: „Luisa Sigea de Velasco, una taranconera del siglo XVI“ genannt.

[6]: Vgl. zum Begriff der Autorfigur, den ich in meiner Arbeit benutze, um auf den diskursiven Charakter des faktischen Paratextes Autor aufmerksam zu machen, Thiemann 2006.

[7]: Ich rekonstruiere hier die histoire, also die Chronologie der biographischen Erzählung Bourdons, die auf der Ebene des discours mit der Diskussion um das Geburtsjahr Sigeas beginnt.

[8]: Allut 1862, S. 6 und Matos 1952, S. 109 nehmen Nîmes als Geburtsstadt an, vgl. zur Frage der Herkunft Sigeos Bourdon 1970, S. 40.

[9]: Vgl. Sigeo 1956 und Bourdon 1970, S. 40, Anm. 30.

[10]: Vgl. hierzu die Zeugenbefragungen, die im Jahre 1621 erhoben wurden, um die Blutreinheit von D. Francisco Ronquillo de Cuevas, einem der drei Enkel Luisa Sigea zu beweisen, da dieser in den Santiago-Orden aufgenommen werden wollte. Teilweise abgedruckt in Serrano y Sanz 1975, Bd. II, 1. Teil, S. 401f. Vgl. v.a. García Rámila 1958.

[11]: Was erklären würde, warum sich Sigea als Toletana bezeichnet, vgl. hierzu Serrano y Sanz 1915, Bd. I, S. 13 und Bourdon 1970, S. 43f.

[12]: Sigeo selbst lobte die Latein- und Griechischkenntnisse seiner Schülerin, vgl. Bourdon 1970, S. 41, Anm. 33. Bonilla 1973 zählt sie mit Isabel de Castilla und Beatriz Galindo zu den großen gelehrten Frauen der spanischen Renaissance (S. 174). Zu den Aufständen der Comunidades de Castilla vgl. ebd., passim.

[13]: Dieses folgenreiche Detail – die Verteidigung Toledos unter der Führung María Pachecos – fehlt in Bourdons Darstellung. Vgl. hierzu Bonilla 1973 und Redondo 1994.

[14]: Bourdon 1970, S. 41. Zur Diskussion der verschiedenen Thesen zum Geburtsjahr Sigeas, die sich vor allem aus unterschiedlichen Deutungen einer Stelle aus einem Brief André Resendes an die Infantin D. Maria speist, vgl. ebd., S. 37–39. Vgl. aber auch Tocco (1992, S. 99, Anm. 5), die das Geburtsjahr 1524 für ebenso überzeugend hält.

[15]: Bourdon 1970, S. 44.

[16]: Vgl. Colloquium 1552. Abgedruckt in Serrano y Sanz 1975 und Sigée 1970.

[17]: Luisa Sigea selbst nennt in dem weiter unten zitierten Brief an Felipe II. ihren eigenen Vater und erwähnt „weitere Lehrer“, ohne diese namentlich zu benennen.

[18]: Dies berichtet Sigeo selbst, vgl. Bourdon 1970, S. 45.

[19]: Ebd.

[20]: Vgl. hierzu auch Tocco 1992, S. 100, dort besonders Anm. 14. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang Bourdons Hinweis, dass kein Dokument bestätige, dass die Mutter mit übergesiedelt sei. Laut Überlieferung seien dem Grab Sigeos in der Karmeliterkirche in Torres Novas jedenfalls die Reste dessen Frau beigefügt. Vgl. Bourdon 1970, S. 46, Anm. 58.

[21]: Vgl. den weiter unten zitierten Brief Sigeas an Felipe II datiert auf Valladolid 1559.

[22]: Bourdon folgert dieses Datum aus dem zweiten erhaltenen Brief an den Papst von 1546. Dort spricht Sigea von „ingenioli mei flosculos“, die der Papst von ihr erhalten habe und einem Gedicht, das der von de Matos (1952) als Jerónimo de Brito identifizierte ‚Britonius‘ im selben Jahr in Rom veröffentlichte, vgl. hierzu Bourdon 1970, S. 47, Anm. 65. Zu diesem Britonius, der am Ende seines Gedichtes sowohl Diego Sigeo als auch seine Tochter Luisa lobt und dem Luisa zwei der Epigramme widmet, die in der Druckausgabe von Syntra 1566 enthalten sind, vgl. Ramalho 1980. Dort ist auch die sich auf Diego und Luisa beziehende Stelle aus dem Gedicht Britos abgedruckt.

[23]: Es scheint sich um den in Toledo als Sekretär für die Erzbischöfe Cisneros und Fonsecas arbeitenden Juan de Vergara zu handeln, vgl. Bourdon 1970, S. 64.

[24]: Vgl. Vasconcelos 1983, S. 89, Anm. 164 und das entsprechende Dokument in Matos 1952, S. 322.

[25]: Sigea bezeichnet sich als „Mariam Infantem serenissimam praeceptoris“, vgl. den weiter unten zitierten Brief an Felipe II.

[26]: Vgl. zu der 1521 geborenen Infantin, die aufgrund ihres immensen Reichtums einen eigenen Hof führen durfte Pinto 1998.

[27]: Über den genauen Eintritt der Schwester ist bisher nichts bekannt. Luisa erwähnt in ihren Briefen zwar über die Brüder (vgl. Brief von 1547 an Papst Paul III., in dem sie sich für deren Karriere einsetzt), nicht aber ihre Schwester Ángela.

[28]: Mehr zu diesem Hof, der auch als universidade femenina bezeichnet wurde, Vasconcelos 1983, Pinto 1998 und Thiemann 2006.

[29]: Für eine ausführliche Beschreibung der materiellen Gestaltung der Buchhandschrift sowie eine Analyse der an drei Tagen stattfindenden Gespräche vgl. Thiemann 2006.

[30]: Vgl. das bei Matos 1952, S. 322 veröffentlichten Dokument, aus dem hervorgeht, dass die Königin Catarina Diego Sigeo „25 mil reis“ für die Hochzeit der Tochter zukommen ließ.

[31]: Vgl. hier stellvertretend Miguel-Prendes 1999.

[32]: Vgl. hierzu die drei auf Burgos 1557 und 1558 datierten Briefe von Sigea an die Königinwitwe.

[33]: Vgl. den bei García Rámila 1958 abgedruckten Taufschein mit autographer Unterschrift Luisa Sigeas, den Bourdon nicht kennt. Über das Schicksal und die Fähigkeiten der Tochter ist bisher nur bekannt, dass sie mit einem gewissen Gonzalo Ronquillo verheiratet und Mutter dreier Söhne war, von denen einer, D. Antonio Ronquillo de Cuevas, zunächst als Professor an der Universität Salamanca, dann als Großkanzler (Gran Chanciller) des Königs und schließlich als Botschafter in Rom und Sizilien erfolgreich war. Vgl. hierzu Serrano y Sanz 1915, Bd. I, S. 21 und den bei García Rámila 1958 abgedruckten Heiratsvertrag der en detail den Besitzstand der beiden Eheleute (Nachthemden, Handschuhe, Schreibtische etc.) auflistet.

[34]: Vgl. den auf Valladolid 1559 datierten Brief an Felipe II.

[35]: Vgl. Sigeas Brief an Madalena Padilla.

[36]: Ob und inwieweit es sich hier um rhetorische Übertreibung handelt, lässt sich nicht belegen.

[37]: Lateinisches Original: http://www.tarancon.es/La%20Ciudad/historia/LSigea.htm [letzter Zugriff: 23.2.06]. Übersetzung: Susanne Thiemann. Für die Unterstützung der lateinischen Zitate danke ich Eva Cescutti.

[38]: Vives 1996.

[39]: Vgl. hierzu Manero Sorolla 1994.

[40]: Dies lässt sich aus einem auf Toledo, 1. Februar datierten Brief Sigeas an den französischen Botschafter Sébastien de l’Aubespine entnehmen.

[41]: Vgl. Sigeas zweiten allerdings undatierten Brief an den französischen Botschafter, der kurze Zeit nach dem Empfang bei der Königin verfasst worden sein muss.

[42]: Bourdon/Sauvage datieren diesen Brief auf ‚Toledo, April 1560‘ (abgedruckt in Bourdon/Sauvage 1970b, S. 124f.).

[43]: Zumindest wenn wir davon ausgehen, dass sich Luisa Sigea mit den Gepflogenheiten ihrer Zeit bestens auskannte und sie nicht, wie Bourdon, für naiv bzw. größenwahnsinnig halten.

[44]: Bourdon/Sauvage 1970b, S. 127 datieren auf ‚Sommer 1560‘.

[45]: [Ich habe Muße, doch nicht für mich; ich vergeude meine Zeit nämlich mit nutzlosen Dingen. Ich bin frei, auch wenn ich mich mit menschlichen Sorgen herumquäle und nicht einmal eine Stunde für mich erübrige] Zit. Nach Bourdon/Suavage 1970, S.

[46]: Das Todesdatum („anno salutis MDLX. Octob. die XIII“) ist durch ein Epitaph von Juan de Merlo überliefert, abgedruckt in Ribeiro 1882, S. 14.

[47]: Bourdon 1970, S. 58.

[48]: Ebd., S. 60.

[49]: Ebd., S. 60.

[50]: Dass der Gelehrte aus Toledo sich an die noch sehr junge und unerfahrene Luisa Sigea wandte und Bourdon diesen Rat auf die verheiratete und erfahrene Hofdame und Mutter überträgt, sei hier nur angemerkt.

[51]: Vgl. hierzu Harth 1997.

[52]: Vgl. Bourdon 1970, S. 47, Anm. 68 und S. 69.

[53]: Zit. nach Bourdon 1970, S.

[54]: Zu dieser Einsicht gelangt auch Ramalho 1980.

[55]: „Iterum vale cum lepidulo puerulo, seu potius graeco psittaco.“ Zit. nach Bourdon 1970, S.

[56]: Zumal ein weiterer, Fragment gebliebener Brief an denselben Adressaten überliefert ist.

Literatur

DVARVM VIRGINVM COLLOQVIVM DE VITA AVLICA ET PRIVATA, LOYSA SYGAEA TOLETANA AVTORE, AEDITVM VLYSSIPONE, ANNO SALVTATIS, MDLII. [Biblioteca de Castilla la Mancha 338].

Syntra, Aloysiae Sygaeae Toletanae, aliaque eiusdem ac nonnullorum praeterea virorum ad eamdem epigrammata: quibus accessit Pauli III. P.M. epistola de singulari eius doctrina ac ingenii praestantia. Tumulus eiusdem ab Andrea Resendio et Claudio Monsello concinnatus. Parisiis, ex typographia Dionysii a Prato. M.D.LXVI. [British Library 11408 f.42]

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Buchcover Thiemann

Anmerkung der Redaktion: Der hier erstmals veröffentlichte Text ist eine veränderte Fassung des Kapitels 1.1 der in der Reihe Ergebnisse der Frauen- und Geschlechterforschung an der Freien Universität Berlin publizierten Dissertation: Susanne Thiemann: Vom Glück der Gelehrsamkeit. Luisa Sigea, Humanistin im 16. Jahrhundert. Ergebnisse der Frauen- und Geschlechterforschung, Neue Folge, Bd. 9. 334 Seiten, 13 Abb., brosch. ca. € 28,-(D); € 28,80(A); SFr 49,70. ISBN 3–8353–0018–0. Der Band wird im April 2006 im Wallstein Verlag Göttingen erscheinen.

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