Rezension zu: Sheila Jeffreys: The Industrial Vagina. The Political Economy of the Global Sex Trade. London: Routledge 2008.

Autor/innen

  • Susanne Hofmann Universität von Manchester

DOI:

https://doi.org/10.14766/821

Schlagworte:

Pornografie, Prostitution, Globalisierung, Geschlecht, Gender

Abstract

Sheila Jeffreys analysiert die Prozesse, die zu einer Industrialisierung und Globalisierung von Prostitution im späten 20. und 21. Jahrhundert geführt haben. Hauptverantwortlich für die gegenwärtige Diskursverschiebung um Prostitution ist für Jeffreys zum einen die sexuelle Revolution der 1970er Jahre und zum anderen die massive Finanzierung von Unterstützer/-innen der Sexarbeiterinnen zur HIV-Prävention in den 1980ern. Jeffreys legt wie in früheren Arbeiten ihre radikal-feministische Position dar und fordert eine Abschaffung der Prostitution. In ihrer Abrechnung mit dem liberalen feministischen Diskurs, für den eine Unterstützung von Sexarbeiterinnen prioritär ist, ignoriert sie die Widersprüchlichkeiten und Komplexitäten der gelebten Realitäten. An vielen Stellen ihres Buches bekräftigt Jeffreys stereotypische Männlichkeitsvorstellungen, was durch einen Blick über den Tellerrand des ihr vertrauten wissenschaftlichen Bezugsrahmens hätte vermieden werden können.

Autor/innen-Biografie

Susanne Hofmann, Universität von Manchester

Doktorandin in Lateinamerikastudien an der Universität von Manchester in Großbritannien; Forschung zum Thema Migration und Sexarbeit an der Grenze von Mexiko und USA

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Veröffentlicht

2010-02-09