Rezension zu: Thomas Bauer: Die Kultur der Ambiguität. Eine andere Geschichte des Islams. Berlin: Verlag der Weltreligionen im Insel Verlag 2011.

Autor/innen

  • Heinz-Jürgen Voß Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

DOI:

https://doi.org/10.14766/994

Schlagworte:

Sprache, Homosexualität, Moderne, Sexualität, Geschlecht, Gender

Abstract

Die umfassende Arbeit des Arabisten und Islamwissenschaftlers Thomas Bauer bietet eine exzellente Ausgangsbasis, um in der Geschlechterforschung weiterzudenken. Einerseits können nun die sich mit der ‚Moderne‘ etablierenden Gegensatzpaare Homosexualität vs. Heterosexualität und Frau vs. Mann (im Sinne eindeutiger und ‚wahrer‘ Zweigeschlechtlichkeit) als Modernisierungsphänomene vertiefend erforscht werden. Andererseits wird die Bedeutung von Ambiguität gründlich erschlossen: Mit der ‚Moderne‘ habe sich – so führt Bauer plastisch aus – die zuvor bereits in abendländischem Denken vorhandene Tendenz, nach Eindeutigkeit und Wahrheit zu suchen, weiter verstärkt. Widersprüchlichkeiten galten nun als Problem und wurden nach Möglichkeit beseitigt. Im arabischen Raum habe man sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts und mit Bezug auf europäische Quellen der Tilgung von Ambiguität angeschlossen.

Autor/innen-Biografie

Heinz-Jürgen Voß, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

wissenschaftliche_r Mitarbeiter_in am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin; ausführlichere Angaben zum Lebenslauf: http://www.medizin.uni-halle.de/geschichte/index.php?id=362

Downloads

Veröffentlicht

2011-12-09

Ausgabe

Rubrik

Rezensionen