Sowjetische Frauenzeitschriften schaffen die „Neue Frau"

Autor/innen

  • Elena Gapova z. Zt. Ann Arbor/USA, exploring female migration and citizenship

DOI:

https://doi.org/10.14766/42

Schlagworte:

Medien, Neuzeit, Osteuropa und Russland, Staat, Geschlecht, Gender

Abstract

Die sowjetische Geschichte während der ersten drei Jahrzehnte der kommunistischen Herrschaft (bis zu Stalins Tod) ist kein unbeschriebenes Blatt. Frauen erhielten während dieser Zeit mehr Aufmerksamkeit, als man meinen könnte; tatsächlich vollzogen sich damals weitreichende Veränderungen in den Geschlechterverhältnissen. Die vorliegenden Werke sehen diese Periode der 20er Jahre in ihrer überwiegenden Zahl als eine Zeit, in der sich revolutionäre Initiativen für Frauen vollzogen haben, auf die ein „großer Rückzug“ in den 30er Jahren bis zu der Zeit, in der Stalin an die Macht kam, folgte, in dem progressive Pläne von sozialkonservativen Kräften wieder unterdrückt wurden. Dieser Sicht wurde vor kurzem widersprochen und die These entgegengehalten, dass eine radikale Veränderung der Strategien nicht stattfand. Beide Auffassungen beschäftigen sich dabei mit der Frage „was die Bolschewiken nicht für die Frauen getan haben“. In jedem Fall aber bietet diese Zeit noch viel Raum für weitergehende Forschungen. Lynne Attwood, die vor kurzem Bücher mit den Titeln „Der neue sowjetische Mann und die neue sowjetische Frau: Geschlechtsrollenspezifische Sozialisation in der UdSSR“ und „Rote Frauen auf der Leinwand: Sowjetische Frauen und Kino während der kommunistischen Ära“ veröffentlicht hat, beschreibt als das Ziel ihrer neuen Studie „die Rolle zu erforschen, die die Frauenzeitschriften Rabotnytsa (Arbeiterin) und Krestyanka (Bäuerin) bei dem Versuch gespielt haben, die neue sowjetische Frau durch die Präsentation geeigneter Rollenvorbilder weiblicher Identität für ihre Leserinnen zu schaffen.

Veröffentlicht

2001-03-01

Ausgabe

Rubrik

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