Kirchengeschichte als Ketzergeschichte

Autor/innen

  • Susanne Lanwerd Freie Universität Berlin, Institut für Religionswissenschaft

DOI:

https://doi.org/10.14766/428

Schlagworte:

Mittelalter, Religion, Geschlecht, Gender

Abstract

Die katholische Theologin Daniela Müller spricht am Ende ihres Buches von der „Notwendigkeit der Ketzerei“ und begründet diesen Gedanken wie folgt: „‚Ketzer‘ und ‚Ketzerinnen‘ sind die dunklen Geschwister, ohne die man nicht so wäre wie man ist, die man deshalb so bekämpft, weil sie solch starke Gefühle mit uns teilen, weil sie die gleichen Eltern, den gleichen Ursprung haben wie wir und das gleiche Ziel: zur Familie Gottes zu gehören"; die Kirche als „Hüterin der Glaubenswahrheit“ solle daher die „Ketzergeschichte […] in den immerwährenden Prozess der Wahrheitsfindung“ einbeziehen (S. 233 f.). In diesen Prozess will auch die Autorin mit ihrer Studie eingreifen, und zwar am Beispiel der Katharerinnen, deren Geschichte sie für den Zeitraum von 1143 bis 1275 rekonstruiert; sie verfolgt das fragwürdige Ziel, die Geschichte der Katharerinnen im Modus einer emotionalen und identifikatorischen „Aneignung“ dem „eigenen Leben, der eigenen Sinngebung, der eigenen Verarbeitung“ integrieren zu wollen (S. 15).

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Veröffentlicht

2006-07-13

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