Geschlechtermodelle im spanischen Roman des 18. Jahrhunderts

Autor/innen

  • Claudia Gronemann Leipzig/Universität Leipzig/Ibero-Amerikanisches Forschungsseminar, Institut für Romanistik

DOI:

https://doi.org/10.14766/204

Schlagworte:

Literatur, Neuzeit, Süd- und Westeuropa, Geschlecht, Gender

Abstract

Während Spanien lange Zeit als „Land ohne Aufklärung“ galt und das 18. Jahrhundert auch in der deutschen Hispanistik ein Randgebiet gegenüber der Masse an Studien etwa zum Siglo de Oro darstellte, wandelt sich diese Tendenz zunehmend. Beinahe zeitgleich erschienen jetzt zwei Dissertationen zum spanischen 18. Jahrhundert, die sich auf der Basis von Korpus und Fragestellung sehr gut vergleichen lassen. Wenn dieses Jahrhundert im Anschluss an die Brüder Goncourt (La femme au XVIIIe siècle, 1852) wiederholt als das der Frau apostrophiert wurde, scheint es kein Zufall, dass sich beide mit „Geschlechterentwürfen“ (Kilian) bzw. dem „Bild der Frau“ (Hertel-Mesenhöller) im spanischen Roman befassen. Spanien hat nicht nur Anteil an der europäischen Aufklärung, auch wenn sich diese als patriotische und christliche Ilustración „von oben“ erweist, sondern ebenso an einem übergreifenden Wandel der Geschlechterkonstellation, welcher unter dem Begriff der Naturalisierung des Geschlechtsunterschieds in die Gender Studies eingegangen ist. Beide Verfasserinnen untersuchen die diskursiven Manifestationen dieses Wandels im Roman und problematisieren, ob und inwiefern die jeweiligen Weiblichkeitsentwürfe einem spezifischen Aufklärungsprogramm entsprechen. Dabei greifen sie gegenwärtige Theorieentwicklungen ganz unterschiedlich auf.

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Veröffentlicht

2003-07-01

Ausgabe

Rubrik

Offener Teil