Weibliche Perversion und die Verleugnung des Phallus

Autor/innen

  • Monika Gsell Zürich, Psychoanalytikerin in eigener Praxis und zur Zeit mit einem vom Schweizerischen Nationalfonds finanzierten Forschungsprojekt im Bereich der Gender Studies beauftragt

DOI:

https://doi.org/10.14766/219

Schlagworte:

Gewalt, Kinder, Körper, Psychoanalyse, Sexualität, Geschlecht, Gender

Abstract

Genauso wie Aggression und Gewalt bis heute fast ausschließlich als spezifisch männliches Phänomen behandelt werden, wurde im klinischen Kontext auch die sexuelle Perversion lange Zeit als Pathologie verstanden, von der ausschließlich Männer betroffen sind. Welldons Studie öffnet uns den Blick für die spezifisch weiblichen Formen von Perversion. Der augenfälligste Unterschied zwischen der weiblichen und der männlichen Perversion liegt in der Richtung des aggressiven Impulses: Während der Mann die Aggression nach außen wendet, wendet die Frau sie gegen den eigenen Körper – und dessen Produkte, die Kinder. Konkret: Frauen hungern sich zu Tode, fügen sich selbst Verletzungen zu oder suchen sich dazu gewalttätige Partner, lassen sich schwängern, um den Fötus (als Teil ihrer selbst) abzutreiben, oder behandeln ihre geborenen Kinder genau so wie ihren Körper: als leblosen, entmenschlichten Gegenstand. Weshalb das so ist, vermag uns Welldon leider nicht überzeugend zu erklären.

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Veröffentlicht

2003-11-01

Ausgabe

Rubrik

Offener Teil