Rezension zu: Brunhilde Wehinger, Hillary Brown (Hg.): Übersetzungskultur im 18. Jahrhundert. Hannover: Wehrhahn Verlag 2008

Autor/innen

  • Rita Unfer Lukoschik Humboldt-Universität zu Berlin

DOI:

https://doi.org/10.14766/755

Schlagworte:

Kultur, Literatur, Geschlecht, Gender

Abstract

In sehr anregenden Porträts sowohl von heute noch berühmten als auch von völlig vergessenen Übersetzerinnen werden Schlaglichter auf dieses im 18. und 19. Jahrhundert für Frauen oft einzig mögliche literarische Betätigungsfeld geworfen. Für den Zeitraum zwischen 1730 und 1853 – eine nicht mit dem Titel des Buches in Einklang stehende Zeitspanne – wird gezeigt, wie die ausgewählten Autorinnen ihr oft unglaublich intensives Arbeitspensum im Spannungsfeld zwischen Übertragen und eigenem Schreiben, männlich dominierter Kulturpraxis, Anonymität und aufkeimendem Selbstbewusstsein, zwischen ökonomischen Zwängen und einem selbst gewählten bzw. oktroyierten Handeln im Verborgenen erledigten. Die im Buch nicht gestellte, doch durch das Dargebotene ausgelöste Frage geht an die zukünftige Forschung: Sind in der Transfer-Arbeit dieser Fleißigen und in der Regel Verkannten nicht doch auch Spuren einer Alterität zu finden, die sich in die dominante androzentrische Kultur einzuschreiben gewusst hat und Zeugnis von einem geschlechterspezifischen fruchtbaren Kulturtransfer ablegt?

Autor/innen-Biografie

Rita Unfer Lukoschik, Humboldt-Universität zu Berlin

Romanistische Literatur- und Kulturwissenschaft/Gender Studies

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Veröffentlicht

2009-07-07

Ausgabe

Rubrik

Offener Teil